Am Anfang stand die Lehre und Gesellenzeit als Steinbildhauer in einer Bausteinmetzfirma, eine Periode, die den heutigen Stand meiner künstlerischen Arbeit wesentlich beeinflusst hat.
Vor über 15 Jahren begann die intensive Auseinandersetzung mit dem Material Stein und dem, worin dieser später seinen Platz finden wird, dem Bauwerk.
Die Schaffenszeit seit 1995 als freier Bildhauer und später die darauf folgenden drei Jahre an der Hochschule für Künste Bremen waren klassisch ausgerichtet: auf die menschliche Figur und die
Materialien Stein, Bronze, Holz.
In Marseille an der Ecole Supérieur des Beaux-Arts habe ich diese bildhauerische Position verlassen. Motiv und Material transformierten sich zu einer neuen Vorstellung von Körper und Raum.
Was vorher fester Bestandteil einer Figur war, wird nun mit Hilfe von Schablonen, die ich meinem Körper entnehme, aufgelöst. Durch die Projektion dieser biometrischen Daten entstehen
anthropometrische Objekte und Druckgrafiken.
Teilweise aus Bausteinen oder besser Modulen konstruiert, entwickle ich so genannte Raumzeichen, die in Form eines Rotationskörpers, Fragments oder eines Symbols in Erscheinung treten.
Die Auseinandersetzung mit Architekten wie Le Corbusier und Donald Judd in Frankreich und das geistig-spirituelle Wesen einer romanischen Architektur inspirierten mich zu dieser Reduktion
plastischer Mittel.
Der Illusionismus von Bildraum und Bewegung, wie in der neuzeitlichen Kunst vertreten, verliert sich im Symbolwert der Werke und der stofflichen-reduzierten Fixierung einer Idee.
Bis heute beschäftigt mich der menschliche Körper als bildgebendes Medium - demgegenüber Architektur als Zeichen für das menschliche Maß.
Stefan Rosendahl